Recruiting-Videos – Was ist das?

Im Rahmen von Recruiting 4.0 setzen Unternehmen im Employer Branding immer häufiger Videos als Instrument ein, um hierüber neue Mitarbeiter zu gewinnen. Ziel ist es, das Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber für potenzielle Bewerber zu zeigen. Die Arbeitswelt soll im Film möglichst authentisch und überzeugend dargestellt werden.

Recruiting-Videos – Warum?

Im Digitalzeitalter ist das bewegte Bild state-of.the-art. Weil Menschen bewegte Bilder lieben, erzeugen Employer Videos eine hohe Aufmerksamkeit, sind am Puls der Zeit und transportieren Botschaften klarer als andere Medien. Deshalb kann ein modernes Employer Branding auf aufmerksamkeitsstarke Employer Videos faktisch nicht verzichten. Als Marketinginstrument sind sie ideal, um das Unternehmen, das Team und den Job im Netz vorzustellen. Dank der im Video vermittelten Tatsachen und Emotionen bekommen Bewerber ein erstes „Gefühl“ für den möglichen neuen Arbeitgeber.

Mehr noch als die eigentliche Karriere-Seite sprechen Recruiting-Videos die Gefühle an. Wenn weiche Faktoren wie Arbeitsklima, Zusammenarbeit und Unternehmenskultur im Film visualisiert werden, können damit genau die richtigen Bewerber begeistert werden. Je höher die Authentizität eines Recruitingfilms ist, desto höher ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass die wirklich passenden Mitarbeiter angezogen werden. Das sogenannte Matching (die Passgenauigkeit) ist deutlich größer.

Recruiting-Videos – Wie?

Der entscheidende Schlüssel für ein erfolgreiches Recruiting-Video sind Glaubwürdigkeit und Praxisbezug. Deshalb sollten im Film sowohl die Fakten der Arbeitswelt im Unternehmen als auch die Firmenkultur und die weichen Faktoren erlebbar werden. Um den Arbeitgeber möglichst authentisch zu präsentieren, wird häufig ein Interview, eine Reportage oder Storytelling eingesetzt. Dadurch soll der potenzielle Mitarbeiter einen realistischen Eindruck vom Job und vom Unternehmen bekommen.

Vor diesem Hintergrund ist eine definierte Arbeitgebermarke eine wichtige Voraussetzung. Das Recruiting-Video muss klar zur Marke passen und das widerspiegeln, was die Employer Brand verspricht. Spezielle unternehmensspezifische Vorteile wie z.B. Firmenfahrrad, Tischfußball, Sommerfest, Mitarbeiterrabatte und mehr, die Teil der Arbeitgebermarke sind, können in einem Recruiting Film sehr überzeugend und authentisch dargestellt werden.

Darüberhinaus benötigt ein gutes Employer Video eine klare Zielgruppe und genau definierte Ziele, die mit dem Film erreicht werden sollen. Ein Auszubildender wird durch andere Faktoren angesprochen und begeistert als ein erfahrener Spezialist. Die Erwartungshaltung der jeweiligen Zielgruppe sollte deshalb idealerweise im Film angesprochen werden, jedoch ohne die Realität zu verzerren. Falsche Darstellungen bewirken nur, dass sich neue Mitarbeiter während der Probezeit wieder verabschieden. Das beste Branding nutzt nichts, wenn die Realität ganz anders aussieht.

Anstelle von Schauspielern sollten am Besten die eigenen Mitarbeiter eingesetzt werden. Die jeweilige Aufgabe kann genauso vorgestellt werden wie die Antwort auf die persönliche Frage „Warum arbeite ich eigentlich hier“. In einem Interview können zum Beispiel die spezifischen Eigenschaften der jeweiligen Position hervorgehoben werden incl. der für die Rolle wichtigen Soft Skills. Auch der zukünftige Arbeitsplatz und die Räumlichkeiten können im Clip gezeigt werden.

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Wer erstellt?

Meistens initiiert der HR (Human Ressources) Bereich Recruitment Videos. Spannendes Storytelling mit einer kreativen Geschichte, glaubhafte und authentische Einblicke und ein ansprechendes Bewegtbild mit guter Technik sind wichtige Erfolgsfaktoren. Bei Recruiting Videos stehen Mitarbeiter und das Team des Unternehmens im Vordergrund. Zwar können Recruiting Videos im Grunde von jeder Produktionsfirma produziert werden. Weil Experten für klassische Werbefilme jedoch für das Employer Branding in sozialen Medien nicht immer die beste Anlaufstelle sind,  ist es sinnvoll, das Kern-Portfolio genau zu betrachten.

Neben externen Profis können auch Auszubildende mit der Erstellung von Employer Videos eingesetzt werden. Entscheidend ist wiederum die zielgruppengerechte Ansprache. Besonders die Generationen Y und Z wachsen in einem selbstverständlichen Mix aus online und offline, aus digital und real auf und können sehr überzeugend die eigenen Generationen ansprechen. Als V-Log (virtuelles Tagebuch) können Geschichten aufgenommen werden, die dem Alltag entstammen und echt sind.

Was tun mit den Recruiting-Videos?

Weil Videos gerne geklickt werden, sollte der Einsatz von Recruiting Videos für ein erfolgreiches Branding nicht auf die Homepage beschränkt blieben. Vor allem für das Social Media Marketing als Arbeitgeber spielen Kanäle wie YouTube, Vimeo, Instagram oder LinkedIn mittlerweile eine große Rolle. Als Folge werden künftige Mitarbeiter zunehmend durch Social-Media-Kanäle auf spannende Arbeitgeber aufmerksam und können sich schnell und unkompliziert direkt bewerben.

Die besten Recruiting-Videos – Best Practice Beispiele

  • BMW gelingt es, im Recruiting Film „Ausbildung bei der BMW Group“ exakt die Zielgruppe anzusprechen und geht insbesondere auf das Betriebsklima, die Work-Life-Balance und die Mitarbeiter ein. Viele Bewerber legen großen Wert auf diese weichen Faktoren. Im Recruting Film werden verschiedene Auszubildende gezeigt. Das erhöht die Chance, dass sich Bewerber mit einem der Mitarbeiter identifizieren und sich bei BMW bewerben. Hier ansehen.
  • SAP hat es seinen dualen Studenten überlassen, den Recruiting Film „Duales Studium und Ausbildung bei SAP“ zu drehen. Somit bekommt der Zuschauer einen realistischen Eindruck vom Arbeiten bei SAP. Eine Besonderheit des Clips ist, dass es den Studierenden gelungen ist, Texte zielgruppengerecht und ansprechend zu integrieren. Hier ansehen.
  • Tchibo gibt im Recruiting Film „Arbeiten bei Tchibo“ Einblicke in den Arbeitsalltag, beispielsweise wie die Umsetzung von bestimmten Prozessen funktioniert. Dem Unternehmen gelingt es, professionelle Inhalte mit der nötigen Atmosphäre zu transportieren, auch wenn der realistische Blick etwas fehlt. Hier ansehen.
  • Continental setzt im Recruiting Film „Ausbildung und duales Studium bei Continental“ beim Branding auf das allgemeine Aufzeigen von Aspekten, worum es in der Ausbildung geht. Die Inhalte bieten einen emotional ansprechenden Einblick in Themen, die für die Zielgruppe relevant sind. Dazu gehören Eigenverantwortung, Teamarbeit und Karriereoptionen. Hier ansehen.
  • Ein gelungenes Beispiel für das Branding und eine gute Candidate Experience kommt aus dem Hause OSP, einem Unternehmen der OTTO-Group. Im Recruitingfilm „Arbeiten bei OSP – Software-Entwicklung“ werden verschiedene Teammitglieder aus verschiedenen Perspektiven interviewt. Die unterlegten Eindrücke aus dem Arbeitsalltag sorgen für einen guten Einblick über die Arbeit im Unternehmen. Hier ansehen.

Mit Videos aus dem Rahmen fallen

Geeignete Auszubildende zu finden wird immer schwieriger. Umso wichtiger ist es für Unternehmen, als Arbeitgeber sichtbar und wahrnehmbar zu sein.

Weil auch die Glaserei Sterz aus Geestland im Kreis Cuxhaven mit diesem Thema kämpfte, punktete der Inhaber kurzerhand mit einer kreativen Idee. Er veröffentlichte im sozialen Netzwerk Facebook anstelle einer Stellenanzeige ein 80-sekündiges Video, in dem er eine große Glasscheibe fallen ließ. Danach erklärte er den Zuschauern, dass er zwei Ausbildungsplätze zu vergeben hat und es ihn nicht interessiert, wo die Interessenten herkommen oder welche Schulbildung sie haben. Darüber hinaus stellte er im „Recruitingfilm“ finanzielle Anreize vor, die die Azubis bei einem erfolgreichen Verlauf der Ausbildung bekommen. Seine Strategie war ein voller Erfolg und ging viral: Das Video wurde bereits über 2,8 Millionen mal aufgerufen. Die Glaserei erhielt durch die mediale Aufmerksamkeit 36 Bewerbungen, so dass beide Ausbildungsplätze mit qualifizierten Bewerbern besetzt wurden.

Nicht immer sind Recruitingfilme ein geeignetes Mittel für das Personalmarketing. So existieren im Internet auch zahlreiche Negativ-Beispiele, die aufzeigen, wie Recruiting nicht funktioniert. Aus dem Netz genommen wurde beispielsweise ein Video von BWM, das in einem eigenständigen Projekt von Praktikanten und Auszubildenden entstanden ist. Darin rappen junge Menschen eher bemüht über die möglichen Karriere-Einstiegsprogramme des Konzerns.

Leider gelang es auch der Sparda Bank Südwest nicht, im Imagefilm mit rappenden Azubis zu überzeugen. Obwohl der Clip professionell gedreht und im Tonstudio aufgenommen wurde, ließ sich die Social Media Community nicht davon begeistern. Wichtig ist in einem solchen Fall, mit potenzieller Kritik auf einen Film positiv umzugehen und beispielsweise mit einem weiteren, lustigen Beitrag oder Statement in die Offensive zu gehen. Dadurch kann man der digitalen Welt wirkungsvoll zeigen, dass man als Arbeitgeber auch Spaß versteht.

Checkliste – Die besten Tipps für ein attraktives Recruiting-Video

  • Das Employer Video muss glaubwürdig sein. Zeigen Sie das Team in seiner realen Arbeitsumgebung. Dazu gehört beispielsweise, nicht zu viel Wert auf perfektes Make-up und seriöse Kleidung zu legen, sofern es nicht zur Unternehmensphilosophie gehört. Senden Sie im Film eine klare Botschaft, was Ihr Unternehmen besonders macht und vermitteln Sie ein persönliches Bild.
  • Ein weiteres Schlüsselwort für ein gelungenes Employer Video ist Authentizität. Lassen Sie Mitarbeiter frei sprechen und keine auswendig gelernten Floskeln verwenden. Die Geschichte, die Sie erzählen, sollte darauf abzielen, was Sie als Employer ausmacht. Welche Werte werden im Unternehmen gelebt? Welche Menschen arbeiten dort? Versetzen Sie sich in die Zielgruppe und überlegen Sie sich, welcher Content diese interessiert.
  • Suchen Sie sich einen professionellen Partner, der sich mit Recruitingfilmen auskennt. Die meisten Menschen sind es nicht gewohnt, vor der Kamera zu sein. Es ist hilfreich, wenn die Mitarbeiter der beauftragten Agentur geübt darin sind, mögliche Hemmungen bei Ihrem Personal abzubauen. Zeigen Sie, wer in Ihrem Unternehmen arbeitet.
  • Setzen Sie auf Emotionen und verzichten Sie auf langweilige Kennzahlen und Monologe, weshalb aus Ihrer Sicht die Firma empfehlenswert ist. Das Personalmarketing lebt von energiegeladenen, begeisterten und engagierten Menschen, die im Video ihre Gefühle ausdrücken.
  • Achten Sie auf ansprechendes Storytelling. Gerade durch den Einsatz von verschiedenen Perspektiven, Tempoänderungen und sich verändernder Musik schaffen Sie es, den Betrachter emotional anzusprechen. Zeigen Sie Protagonisten in ihrer natürlichen Arbeitsumgebung und wechseln Sie zwischen Portraitaufnahmen und verschiedenen journalistischen Darstellungsformen hin und her.

Fazit

Recruiting-Videos leisten heute und zukünftig einen immer wichtiger werdenden Beitrag im Rahmen des Employer Brandings und einer Recruiting 4.0 Strategie. Sie sind visuelle Kommunikation und erhöhen deutlich die Sichtbakeit und Wahrnehmbarkeit als Arbeitgeber. In Ergänzung zu Stellenanzeigen oder auch anstelle von Stellenanzeigen können Sie mit diesem Format unterschiedliche Kanäle nutzen und unterschiedlichste Zielgruppen adressieren. Kandidaten erleben im Film Emotion und erhalten Information, so dass im Idealfall die besten Talente des Arbeitsmarktes unmittelbar den „jetzt bewerben“ Button anklicken. Deshalb sind sie perfekt geeignet, um wirklich gute Bewerber anzuziehen und zu begeistern.

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