Der eine kennt es, weil er es aktiv einsetzt. Der Nächste ist schon oft damit in Berührung bekommen, weiss aber nicht, welchen Namen das Phänomen hat. Und ein Dritter wurde bisher weder in Social Media angesprochen, noch hat er selbst andere angesprochen. Die Rede ist von Active Sourcing.
Active Sourcing? Nie gehört!
Was ist eigentlich Active Sourcing?
Active Sourcing bezeichnet die gezielte Ansprache von Mitarbeitern, die in anderen Unternehmen beschäftigt sind und die zu einem Wechsel des Arbeitgebers motiviert werden sollen. De facto war dieses Vorgehen früher Personalberatern vorbehalten. Im Zuge des Fachkräftemangels am Arbeitsmarkt erweitern viele Unternehmen ihre Rekrutierungsmethoden. Active Sourcing gehört zu den wenigen wirklich aktiven Methoden, um neue Mitarbeiter zu gewinnen. Während in Jobbörsen das suchende Unternehmen letztlich in einer passiven „Post and Pray“ Rolle ist, wird hier aktiv gehandelt.
Große Unternehmen haben dafür eigene Abteilungen gegründet, in denen zahlreiche Mitarbeiter Business Plattformen durchsuchen. Im Wesentlichen handelt es sich daher bei Active Sourcing um Social Media Recruiting. Damit diese Form des Recruitings wirklich erfolgreich ist, gibt es einige Dinge zu beachten.
1 Strategie beim Active Sourcing
Folgende Fragen sollten Sie im Vorfeld beantworten:
- Was wollen Sie für Ihr Unternehmen mit Social Recruiting erreichen?
- Was genau ist Ihr Ziel?
- Welche Positionen sollen auf diesem Weg besetzt werden?
- Welche Social Kanäle sollen genutzt werden?
- Mit welcher Strategie wollen Sie vorgehen?
- Wieviel Zeit wollen Sie pro Monat investieren?
Von einigen Business Netzwerken werde spezielle Lizenzen – sogenannte Recruiter Lizenzen – angeboten. Diese machen jedoch nur dann Sinn, wenn Sie auch Zeit zum Umsetzen haben.
Überlegen Sie daher zunächst genau, wie Sie Ihr Unternehmen in den sozialen Medien platzieren wollen und für welche Positionen in Ihrem Unternehmen Social Recruiting der wirklich richtige Kanal ist. Bestimmen Sie dann, was Sie wie über welche Plattformen suchen!
2 Identifikation beim Active Sourcing
Sie haben sich für Social Recruiting entschieden und finden bei Ihren Suchen zunächst sehr viele interessante Profile. Das bedeutet noch nicht, dass auf dieser „Longlist“ alles passende Kandidaten für Sie sind.
Social Recruiting ist nichts anderes als Big Data auszuwerten. Dazu benötigen Sie ein tiefes Wissen über die gesuchte Position. Das ist mehr als ein Stellenprofil! Viele Berufsbilder (denken Sie nur an Softwareentwickler) haben ihre eigene Fachsprache, die ein Außenstehende kaum nachvollziehen kann. Vor einer Ansprache sollten Sie daher in der Lage sein, Ihre gefunden Profile inhaltlich zu bewerten. Darüber hinaus benötigen Sie Wissen über Auswertungsalgorithmen (Boolsche Suche, Semantische Suche …). Erst dann wird aus einer Longlist eine zielgerichtete Shortlist von Kandidaten, auf die Sie sich konzentrieren können – Klasse statt Masse.
3 Kontaktaufnahme
Kandidaten werden mittlerweile sehr stark über soziale Kanäle angesprochen und die Klagen der „Angesprochenen“ sind hoch – aus gutem Grund. Die folgenden beiden Punkte sind leider der traurige Alltag:
- die Ansprache ist nicht individuell, sondern unpersönlich und hat den Charakter einer Massen-Rundum-Nachricht im Modus Copy/Paste
- die Ansprache ist für den Kandidaten völlig unpassend und zeigt, dass sich der Ansprechende entweder nicht mit dem Kandidatenprofil beschäftigt hat oder es aber nicht versteht
Beide Aspekte sind für Sie als Unternehmen kritisch, da sich diese Dinge schnell herumsprechen bosonders in Unternehmensbewertungsportalen. Sprechen Sie daher lieber weniger Kandidaten an, dafür diese aber gezielt und mit einem fundierten Briefing der ansprechenden Mitarbeiter in Ihrem Unternehmen. Das stärkt Sie als suchender Arbeitgeber!
Positive Antworten werden Sie nur dann erhalten, wenn Sie Kandidaten gezielt, begründet, individuell und persönlich ansprechen!
4 Persönlicher Kontakt
Sie haben es geschafft – erste Kandidaten sind interessiert und wollen mehr wissen! Der erste persönliche Kontakt findet oftmals in Form eines Telefonats statt. Dieses Telefonat – obwohl doch „nur“ der erste Kontakt – hat es jedoch in sich, denn es gilt den Kandidaten soweit zu interessieren, dass er Unterlagen schickt und Interesse an einem persönlichen Gespräch hat. Daher gilt hier das Gleiche wie für die folgenden, persönlichen Gespräche: zeitnahe Terminierung, kompetente Gesprächsführung, fachliche Auskunftsfähigkeit zu Position und Inhalten und konkretes Aufzeigen der nächsten Schritte.
5 Monitoring
Vermeiden Sie Mehrfachansprachen und halten Sie nach, welchen Kandidaten Sie wann bereits angesprochen haben. Es ist peinlich, wenn Ihnen ein Kandidat schreibt: „Dazu hat mich Ihre Kollegin doch letzte Woche schon kontaktiert!“
Wenn Kandidaten Ihnen einen Korb geben und Ihnen signalisieren, dass die Aufgabe zwar interessant, der Zeitpunkt jedoch falsch ist, legen Sie ihn auf Wiedervorlage. Solche Kandidaten sind umso überraschter und offener, wenn Sie sich zu einem späteren Zeitpunkt wieder melden!
Halten Sie auch nach, wie viele Kandidaten Sie in welchem Zeitraum ansprechen und wie die Rückläufe sind. Erst, wenn Sie Ihre Kontaktaufnahmen controllen, bekommen Sie ein Gefühl dafür, wie erfolgreich Ihre Suchen wirklich sind und bei welchen Suchen Sie möglicherweise Veränderungen oder Anpassungen vornehmen müssen, um mehr passende Rückläufer zu erhalten.
6 Rechtliche Aspekte beim Active Sourcing
Social Recruiting und Active Sourcing sind zwei schön klingende Begriffe. Dennoch handelt es sich hier um Abwerbung. Diese ist zwar grundsätzlich zulässig, allerdings setzt die Rechtsprechung Grenzen. Bevor Sie daher loslegen, machen Sie sich klar, was, wann, wie, auf welche Art rechtlich zulässig ist und was unzulässig ist incl. der damit verbundenen möglichen Rechtsfolgen.
Fazit
Eines ist klar: Unternehmen müssen sich der Tatsache stellen, dass sie verstärkt Menschen „umwerben“ und diese individuell ansprechen müssen, um sie als Mitarbeiter zu gewinnen! Insofern ist Active Sourcing weder Wunderwaffe noch leeres Versprechen, sondern eine logische Erweiterung der Suchstrategien. Active Sourcing wird ein fester Bestandteil des Recruitings werden als eine von verschiedenen Möglichkeiten, wie sich Unternehmen bei Kandidaten bewerben. Und durch die Digitalisierung werden weitere „Tore“ entstehen, die die aktive Kontaktaufnahme zu Kandidaten ermöglichen.
By the way: Active Sourcing muss nicht zwangsläufig auf den digitalen Weg beschränkt sein. Halten Sie auch im realen Leben immer Augen und Ohren auf, ob nicht gerade ein Mensch vor Ihnen steht, den Sie im Unternehmen suchen!
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Gerade bei den Punkten Karriere und Recruiting tun sich viele Menschen enorm schwer. Und dieses schwertun ist gar nicht so sehr ein Wissensproblem, sondern ein Problem der Frage „wie kann ich denn Dinge verändern und über meinen Schatten springen“. Es geht also immer wieder darum, Dein Mindset nachhaltig zu Deinem Erfolg zu verändern.